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Frau lacht in Herbstsonne, Blätterregen, warme Farben

Von Barrierepapier bis Recycling: nachhaltig verpacken

Team Digital Sales und Marketing
21.11.23 08:00

Laut einer Studie der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung und des ifeu‐Instituts für Energie‐ und Umweltforschung Heidelberg im Auftrag von acht Branchenverbänden bauen wir den Gipfel des Plastikmüllbergs langsam ab. Der höchste Verpackungsverbrauch wurde 2021 gemessen. Nun geht es dank verstärktem Einsatz von Rezyklaten stetig bergab. Dazu müssen allerdings alle an einem Strang ziehen: Die Konsumenten sind gefordert, ihre Abfälle konsequent getrennt zu sammeln, während die Verpackungsindustrie die Entwicklung innovativer Lösungen weiter vorantreiben muss. Denn momentan mangelt es an Post-Consumer-Rezyklaten (PCR), also dem Grundstoff, der wiederverwendet werden soll. Nicht nur wird dem Wertstoffkreislauf zu wenig Kunststoff zugeführt. Die Qualität reicht auch in der Regel nicht aus, um daraus Lebensmittel-, Arzneiverpackungen und so weiter zu machen. Aus gutem Grund lehnt die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen daher die starren Rezyklateinsatzquoten zwischen 10 und 35 Prozent der EU-Verpackungsverordnung PPWR (Packaging & Packaging Waste Regulation) ab, die ab 2030 gelten sollen. Stattdessen schlägt sie ein Gutschriftverfahren vor, das ähnlich wie der CO2-Emissionshandel funktioniert.

Plastiksteinchen auf weißer Fläche, Blautöne,  Türkis, Weiß, unregelmäßige Form und Oberfläche

PCR-Folie auf dem Vormarsch

Trotz erheblicher technologischer Herausforderungen marschiert die Verpackungsindustrie schon heute mit großen Schritten Richtung Kreislaufwirtschaft. Gewonnen werden Rezyklate aus verschiedenen Verpackungen. Sie können aus Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Polyethylen (PE) oder Polyethylenterephthalat (PET) bestehen. Wir verwenden das Granulat für verschiedene Folien. So bieten wir eine Feinschrumpffolie mit einem PCR-Anteil von über 30 Prozent an. Die Polyolefinfolie (POF) seht der herkömmlichen Feinschrumpffolie in nichts nach. Sowohl im Standard als auch quervernetzt überzeugt das Schrumpfergebnis. Als universelle einlagige und mehrlagige Schrumpfverpackung schützt sie Waren aller Art vor Beschädigung und bringt sie gut zur Geltung. Je nach Anwendung lässt sich die Folie flach oder als Halbschlauch verarbeiten, wobei wir neben der normalen auch eine schwachschrumpfende Variante anbieten.

Noch besser wird die Ökobilanz mit unseren Powerstretchfolien. Unternehmen verbrauchen damit bis zu 70 Prozent weniger Verpackungsmaterial. Damit sinken die Kosten und der Bedarf an Lagerkapazitäten. Vor allem aber werden wegen des geringeren Gewichts deutlich weniger CO2 und andere klimaschädliche Gase emittiert. Mit unserem Palettenwickler für Maschinenstretchfolie (12 my) lässt sich eine Dehnung von bis zu 300 Prozent erreichen. Eine 40-prozentige Dehnung von Handstretchfolie (9 my) lässt sich mit unserem ergonomischen Handwickler mit automatischer Vorreckung erreichen. Powerstretchfolien reizen den Megavorteil von folienbasierten Verpackungslösungen maximal aus: das geringe Gewicht. Dieses gilt es bei allen ökologischen Bewertungen zu bedenken. Ob Tetrapack, maschinelle Folienverpackung oder Pouches – die Kunststoffalternativen sind immer leichter als Blech, Glas oder Papier.

 

Folienverpackungen schützen Lebensmittel

Nicht immer, aber häufig bieten sie auch bessere Eigenschaften. Sie schützen Waren – vor allem Lebensmittel – vor Beschädigung. So tragen sie sehr wirkungsvoll zur Verringerung von Food Waste bei, das eine erhebliche Belastung darstellt. Schätzungen gehen davon aus, dass acht Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen auf das Konto von Lebensmittelverlust und -verschwendung gehen. Nicht weniger als ein Drittel aller Lebensmittel weltweit geht innerhalb der Wertschöpfung verloren oder wird vom Endverbraucher weggeworfen. Das wären alle Lebensmittel, die von Januar bis Mai produziert werden, veranschaulicht die Welternährungsorganisation. Für Deutschland definierte die Bunderegierung das Ziel, „bis 2030 die Lebensmittelverschwendung in Deutschland auf Handels- und Verbraucherebene zu halbieren und Lebensmittelabfälle entlang der Produktions- und Lieferkette zu verringern. Mit allen Beteiligten soll die Lebensmittelverschwendung verbindlich und branchenspezifisch reduziert werden.“

Obst und Gemüse in großem Abfallbehälter, jemand mit Arbeitshandschuhe wirft orangefarbene Frucht auf Abfallberg. Er trägt blaugrauen Pullover

Im Jahr 2020 fielen in Deutschland elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, berichtete die Bundesregierung Mitte 2022 an die EU-Kommission. Weit mehr als die Hälfte (59 Prozent) warfen Privatpersonen weg – jeder Bürger und jede Bürgerin, vom Säugling bis zum Senior, etwa 78 Kilogramm. Etwa 35 Prozent machen Abfälle aus frischem Obst und Gemüse aus, die sich – wie Schalen, Strünke, Kerngehäuse und so weiter – zum Teil nicht vermeiden lassen. Schützen die Verpackungen die Lebensmittel optimal vor schädlichen Einflüssen wie Licht, Sauerstoff oder Feuchtigkeit und verhindern darüber hinaus Verschmutzung und Beschädigung, könnten wir insgesamt drei Viertel der Lebensmittelabfälle vermeiden. Denn werden Gemüse, Milchprodukte oder Fleisch in Kunststoff verpackt, lassen sie sich zwischen zehn und 25 Tage länger verzehren als unverpackte Produkte.

Flexible Papiere für Hochleistungsmaschinen

„Verpackungen, die sowohl die verpackten Produkte sicher schützen als auch alle weiteren notwendigen Funktionen erfüllen und deren damit verbundene Treibhausgasemissionen gleichzeitig deutlich senken, stellen eine sehr große Herausforderung dar“, sagt Karsten Hunger, Geschäftsführer des Industrieverbands Papier‐ und Folienverpackungen. „Als Branche stellen wir uns diesen Herausforderungen. Wir sind uns sicher, dass wir für flexible Verpackungen aus Papier und Kunststoff die richtigen und nachhaltigen Lösungen finden.“ Die Kombination verschiedener Materialien stellt einen weiteren wichtigen Hebel dar, um die Ökobilanz zu verbessern. Ein wertvoller Baustein für nachhaltige Verpackungslösungen sind flexible, siegelbare Papiere. Dazu haben wir ein Pilotprojekt mit dem Unternehmen delfort, Experte für Spezialpapier, abgeschlossen. Für den Glückskekshersteller Sweet & Lucky entwickelten wir gemeinsam ein Barrierepapier, das speziell auf die Anforderungen des Kunden zugeschnitten ist.

Holztisch mit Kartons in Türkis und Beige, davor weiße, matte Beutelchen, aufgerissen, aus denen eierschalenfarbene Glückskekse lugen

Das sehr leichte Material mit Wasserdampfbarriere bestand den Praxistest. Es erfüllt alle Voraussetzungen, um die Glückskekse sicher zu verpacken. Das Papier bietet eine gute Wasserdampfbarriere und gewährleistet die Haltbarkeitsdauer von mindestens drei Monaten. So bleibt das Gebäck frisch und knackig und behält den Geschmack. Entscheidend für die Transformation Richtung Nachhaltigkeit ist, dass getätigte Investitionen geschützt bleiben. Sweet & Lucky konnte nur von Folie auf Papier umstellen, weil das neue Material ohne technische Veränderungen einwandfrei auf unseren Hochleistungsverpackungsmaschinen läuft. Da wir nicht nur zu Verpackungsmaschinen beraten und diese verkaufen, sondern auch Bestandsmaschinen modifizieren, können wir beispielsweise die Verarbeitungsgeschwindigkeit anpassen. Auch in dieser Hinsicht haben wir die Nachhaltigkeit im Blick. So tauschen wir etwa die Formschulter aus, wenn das für die Umstellung auf flexible Papiere nötig ist.

Um den Anteil an erneuerbaren Rohstoffen sowie Rezyklaten in Verpackungslösungen zu erhöhen, besteht Handlungsbedarf in vielerlei Hinsicht. Es gilt nicht nur, innovative Materialien wie PCR-Folien zu entwickeln, sondern auch Maschinen so anzupassen, dass sie sowohl neue Kunststoffe als auch Barrierepapiere ohne Abstriche an Qualität und Geschwindigkeit verarbeiten können. Wir von CLARUS nehmen alle Anforderungen ernst, entwickeln gemeinsam mit Partnern und Kunden Lösungen und behalten dabei stets die Wirtschaftlichkeit im Blick. In unserem Blog halten wir Sie über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden. 

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